Rudern wie die Wikinger – Ro wech!
Rudern in Dänemark – auf der offenen See? Das klingt spannend und ist auch für erfahrene Ruderer etwas Besonderes. So machten wir, d.h. 15 Ruderer vom WSVG, uns auf gen Norden. In diesem Jahr hatten unsere dänischen Freunde Middelfart als Ziel auserkoren. Untergebracht waren wir in einer größeren Ferienhausanlage jeweils zu sechst.
Am Donnerstag des Himmelfahrtswochenendes nahmen wir dann zunächst die Boote in Augenschein: vier Vierer und vier Zweier mit Steuermann lagen für uns bereit. Um offene Wasserflächen bei Wind und Wellen befahren zu können, sind die Boote deutlich breiter als gewohnt und haben keine Ausleger (Innenrigger). Der Ruderverein, bei dem wir die Boote einsetzten, liegt am Lillebelt, einer der Meerengen, die das Kattegat mit der Ostsee verbinden. An der schmalsten Stelle ist er etwa 800 Meter breit und wird von zwei Brücken überspannt. Schon bald wird uns klar, dass dies auch für rheinerprobte Ruderer eine neue Herausforderung ist, denn uns empfängt ein frischer Wind und die Wasseroberfläche ist entsprechend bewegt. Einige Angelboote driften am Steg vorbei und lassen uns die Strömung erkennen, die hier herrscht. Etwas skeptisch schauen wir auf die Boote und fragen uns, ob ein so breiter Zweier bei diesen Verhältnissen überhaupt mit den anderen Booten mithalten kann. Diese Sorge soll sich aber als unbegründet erweisen, ein gut gerudeter Zweier ist den Vierern durchaus ebenbürtig.
Rudern in Dänemark – auf der offenen See? Das klingt spannend und ist auch für erfahrene Ruderer etwas Besonderes. So machten wir, d.h. 15 Ruderer vom WSVG, uns auf gen Norden. In diesem Jahr hatten unsere dänischen Freunde Middelfart als Ziel auserkoren. Untergebracht waren wir in einer größeren Ferienhausanlage jeweils zu sechst. Am Donnerstag des Himmelfahrtswochenendes nahmen wir dann zunächst die Boote in Augenschein: vier Vierer und vier Zweier mit Steuermann lagen für uns bereit. Um offene Wasserflächen bei Wind und Wellen befahren zu können, sind die Boote deutlich breiter als gewohnt und haben keine Ausleger (Innenrigger). Der Ruderverein, bei dem wir die Boote einsetzten, liegt am Lillebelt, einer der Meerengen, die das Kattegat mit der Ostsee verbinden. An der schmalsten Stelle ist er etwa 800 Meter breit und wird von zwei Brücken überspannt. Schon bald wird uns klar, dass dies auch für rheinerprobte Ruderer eine neue Herausforderung ist, denn uns empfängt ein frischer Wind und die Wasseroberfläche ist entsprechend bewegt. Einige Angelboote driften am Steg vorbei und lassen uns die Strömung erkennen, die hier herrscht. Etwas skeptisch schauen wir auf die Boote und fragen uns, ob ein so breiter Zweier bei diesen Verhältnissen überhaupt mit den anderen Booten mithalten kann. Diese Sorge soll sich aber als unbegründet erweisen, ein gut gerudeter Zweier ist den Vierern durchaus ebenbürtig.
Die erste Tour geht Richtung Fredericia. Wir queren mehrfach den Sund und halten uns in der Nähe des Ufers. Bis zum Mittag reißt der Himmel auf, trotzdem wird es bei dem Wind nicht zu warm. Plötzlich rufen die Dänen aufgeregt etwas, das wir nicht gleich verstehen. „Marsvinet!“ und zeigen auf die offene See. Auch das englische Wort guinea pig hilft uns nicht weiter. Nach einigem Hin und Her begreifen wir, dass es die Finnen von Schweinswalen waren. Kleinere Gruppen dieser Meeressäuger werden uns immer wieder begegnen, auch eine Robbe steckte neugierig den Kopf aus dem Wasser.
Der zweite Tag bringt deutlich besseres Wetter. Konnte man noch am Vortag gar nicht genug Schichten übereinander tragen, blieben heute die langen Sachen in den Seesäcken. Unsere kleine Flotte macht sich auf Richtung Süden und wird nach ca. 17 km das Ende einer langgezogenen Meeresbucht erreichen. Die Meerengen, die wir passieren, liegen zwischen dem dänischen Festland und Kopenhagen und waren früher ein bedeutendes Hindernis. Ein dänischer König soll dreißig Mal die Überfahrt versucht haben, bis der Wind ein Einsehen hatte. Am Ufer kann man auch noch Spuren von Befestigungsanlagen ausmachen, die die Durchfahrten sichern sollten. Von alle dem lassen wir uns nicht beeindrucken, viel mehr bereitet uns ein geliehener Zweier Kopfzerbrechen, der Wasser zieht. Wenigstens nehmen wir bei diesem Wetter kein weiteres Wasser über. Das Rudern weist in Dänemark noch eine weitere Besonderheit auf: „Skifte“ tönt es alle 10-15 Minuten im Boot. Dabei tauscht die gesamte Mannschaft die Position und rutscht einen Platz nach hinten. Die Dänen sind das gewohnt und klettern schnell und leichtfüßig durchs Boot. Bei dänischen Regatten soll dies innerhalb weniger Sekunden vonstattengehen und ohne, dass das Boot zum Stillstand kommt. Wir Deutschen tun uns etwas schwerer, aber der regelmäßige Wechsel schont beim Riemenrudern den Rücken und bringt Erholungspausen. Auch wenn man sich im Zweier ordentlich in die Riemen legt, drohen abends keine Rückenschmerzen.
Am dritten Tag ist die Sonne wieder verschwunden, ein scharfer Westwind bläst uns entgegen und es ist mit Schauern zu rechnen. Eine kurze Tour soll uns nach Kolding führen. Sobald wir aus der Landabdeckung heraus sind, empfangen uns Wind und Wellen. Bald ist es kaum mehr möglich, die Wellen im Winkel von 45 Grad zu nehmen, wie es die Dänen empfehlen. Dann erwischt uns noch ein kurzer, aber heftiger Regenschauer. Wir beschließen am Ziel nicht an Land zu gehen, sondern nach kurzer Pause mit Rückenwind den Heimathafen anzulaufen. Am frühen Nachmittag trafen wir dort alle wieder wohlbehalten ein, sodass wir die Boote reinigen und verladen konnten. Am Abend gab es dann das große Abschiedsessen mit ausgelosten Sitzplätzen in den Räumen des Rudervereins. Dadurch gab es eine bunte Mischung von Deutschen und Dänen an den Tischen und viele interessante Gespräche.
Zuletzt wurde feierlich das Ziel der nächsten Wanderfahrt 2016 verkündet - BERLIN. Wir danken den dänischen und deutschen Organisatoren für die Planung, für die reichhaltige Verpflegung und die wunderbare Atmosphäre. Hoffentlich wird es diese gemeinsamen Fahrten noch viele Jahre geben.
Annett und Hendrik, 25.05.2015