Achterrennen im Homeoffice

Achterrennen im Homeoffice

Man hält es nicht für möglich: Ein Achterrennen auf dem Ergo, ausgetragen über fünf verschiedene Distanzen. 52 Frauenmannschaften aus der ganzen Welt haben sich ein virtuelles Rennen geliefert – und der WSV Godesberg mit Cora und Hannah war dabei. Während der Rest der Ruderwelt traurig auf den Rhein und das schöne Wetter blickte ohne ins Boot steigen zu dürfen, plagten sich die Ergoruderer zu Hause. Mehr im folgenden Bericht von Hannah Sassen – Glückwunsch zu dem grandiosen Erfolg

– hipphipphurra – Andreas

2 WSVG-Mädels mit sensationellem Erfolg bei der Ergo-Challenge

Es war ein Mannschaftswettbewerb, bei dem die Ergowerte der Teammitglieder zu einem Mittelwert zusammengefasst wurden, um sich mit anderen Teams zu vergleichen. Und es waren hart erkämpfte Ergowerte… Aber wie kam es dazu? Ende März kribbelte es Cora in den Händen und sie suchte nach einer coronakonformen sportlichen Herausforderung. Passenderweise wurde zeitgleich von Concept 2 eine neue Ergo-Challenge im Format eines Achterwettkampfs ausgeschrieben. Die „Spring VIII Series“ wurde weltweit für Männer- und Frauenmannschaften ausgeschrieben. Jede Woche wurde eine andere Wettkampfdistanz ausgetragen, die Teammitglieder ruderten diese auf dem heimischen Ergo und trugen die Werte danach auf der Concept-2-Website ein.

Cora und ich trommelten alle Ruderbekanntschaften aus der Umgebung zusammen: Wiebke und Sabrina aus Köln und Hürth, Barbara aus Leverkusen, Isabell und Julia aus Essen und Juliane aus Hannover. Das stellte die erste Herausforderung dar, weil Motivation, körperliche Fitness und der Ergo in Kombination vorhanden sein mussten. Am Vorabend der Meldefrist hatten wir endlich einen sowohl regional als auch in Bezug auf Alter und Gewicht bunt gemischten Frauenachter zusammen. Wir meldeten uns mit dem selbstironischen Teamnamen „Ergo-macht-Spaß“ an. Die Challenge begann in Woche 1 schonungslos mit der Distanz 6.000 m und zum Wochenende waren unsere Einzelzeiten zwischen 23:01 Min und 25:45 Min verteilt. Unsere Durchschnittszeit betrug 24:40 Min, das fünftschnellste Boot von 52 Meldungen aus der ganzen Welt. In den kommenden Wochen meisterten wir die Distanzen und Zeiten 500 m (Platz 9), 30 Minuten (Platz 3) und 1.000 m (Platz 6). Vor Woche fünf mit vorgegebenen 2.000 m hatten wir die größten Sorgen und Modelle der Liveschaltung wurden im Vorfeld getestet, um zumindest nicht einsam zu leiden. Leider scheiterte es an den technischen Möglichkeiten. Unter Wahrung der Coronaabstände konnten Cora und Hannah die 2000 m unter Anfeuerung von Flo dann doch gemeinsam fahren. Ein Teamdurchschnitt von 7:37.7 Min ergab eine Rundenplatzierung auf dem 5. Platz womit wir die Gesamt-Challenge ebenfalls als 5. Boot der offenen Frauenklasse abschlossen.

Vor uns platzierten sich zwei Mannschaften des Landeskaders Baden-Württemberg sowie superstarke Mannschaften aus den USA und Neuseeland. Anders als bei sonstigen Regatten hat einen die gute Leistung seiner Mitruderinnen nicht nur erfreut, weil das einen guten Mannschaftschnitt bedeutete, es hat gleichzeitig auch die eigene Leistungsbereitschaft befördert, weil man natürlich nicht hinter den Ergowerten der Teamkolleginnen zurückbleiben wollte. Dieses Zusammenspiel hat jede von uns in ihrer Motivation gestärkt und der gegenseitige Zuspruch, Beratung zur Renngestaltung und aufbauende Worte bei Rückschlägen haben gezeigt, dass sich auch bei einem virtuellen Frauenachter ein super Teamspirit entwickelt.

Hannah Sassen

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