Es gibt noch Regatten! Es gibt noch Siege!
Mit herzlicher Gratulation an die junge Trainingsmannschaft und ihre Betreuer/Betreuerinnen empfehle ich den folgenden Bericht von Cora Berger über die erste Regatta im Jahr 2020 mit erfolgreicher WSVG-Teilnahme.
Hipphipphurra – Andreas Bartsch – Vorsitzender
Regatta-Saisonstart in Krefeld
Normalerweise finden die ersten Ruderregatten der Saison für die Trainingsmannschaft des WSVG Ende April statt. Doch durch die Coronakrise kam dieses Jahr alles anders. Die Rudervereine in Deutschland blieben zunächst geschlossen und eine Regatta nach der anderen wurde abgesagt. Während sich die Trainingsmannschaft zunächst mit Ergofahren und Krafttraining zu Hause fit hielt, kam Anfang Mai der Lichtblick: Rudern in Kleinbooten war als Individualsport an der Insel wieder möglich. Alle erfahreneren Ruderer, die schon im Vorjahr im Einer gesessen hatten, machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.
Der Rheinpegel spielte mit, so dass an sechs Tagen die Woche Ruderer des WSVG hinter der Insel auf dem Rhein zu sehen waren. Mitte Mai wurde dann auch wieder die Regattabahn in Fühlingen für das Training freigegeben. Ende Mai kam das Training im Großboot hinzu, so dass das Training wieder im „Normalbetrieb“ lief. Da viel Training im Ruderboot nachzuholen war, wurde auch die Sommerferien über weiterhin Training angeboten und durchgeführt. Trotz der Freigabe für die Veranstaltung von Regatten ab Ende August war die Ausrichtung der Wettkämpfe vielen Veranstaltern zu heikel, so dass lange Zeit offenblieb, ob und welche Regatten dieses Jahr überhaupt stattfinden würden. Erst spät kam dann die Zusage: Zwei Regatten in NRW sollen stattfinden. Die Krefelder Ruderregatta in Kombination mit der Krefelder Jungen- und Mädchenregatta am 19. Und 20. September, sowie die Landesmeisterschaft NRW gekoppelt mit dem Landeswettbewerb NRW für Jungen- und Mädchen, der ursprünglich im Juni stattfinden sollte und coronabedingt abgesagt wurde.
So startete also unsere Trainingsmannschaft am vergangenen Wochenende endlich in die lang ersehnte Regatta-Saison. Nicht nur die Sportler des WSVG waren heiß darauf, endlich Rennen fahren zu können. Es wurden so viele Meldungen wie noch nie für die jährlich stattfindende Regatta verzeichnet. Unserer Trainingsmannschaft standen also zwei lange, aufregende Tage bevor. Wie gut waren die anderen Vereine durch die Coronakrise gekommen? Wie stark würde die Konkurrenz sein? Würde sich das viele Training im Einer an der Insel und die regelmäßigen Fahrten nach Fühlingen an den Wochenenden bezahlt machen?
Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Gegenwind ging am Samstag als Erster Florian im Masters-Männer Einer an den Start. Nachdem er zunächst in Führung lag, konnte er das Rennen mit einem zweiten Platz beenden.
Als nächstes startete der Jungen-Doppelvierer der 13 und 14-jähringen in 4tune+, unserem neuen Vierer mit, besetzt mit Fritz, Valentin, Noah, Philipp und Bent als Steuermann. Für Fritz und Valentin war es die erste Regatta überhaupt und es war offen, ob das Boot konkurrenzfähig sein würde. Die Jungs gingen in der Leistungsklasse II an den Start, wurden aber zusammen mit den Booten der besseren Leistungsklasse I gestartet. Zunächst konnte der Vierer auch einige Boote der LK I hinter sich lassen. Durch die Aufregung fing sich die Mannschaft einen Krebs, so dass sie kurz vor dem Ziel wieder zurückfielen. Im Ergebnis konnten sie aber die LK II gewinnen, so dass es die ersten Medaillen für den WSVG gab.
Am Nachmittag gingen Julius, Cora und Florian unterstützt durch Barbara aus Leverkusen im Mixed-Doppelvierer der offenen Klasse an den Start. In einem sehr stark besetzten Feld konnte das Boot einen zweiten Platz einfahren und musste sich nur der starken Kölner Konkurrenz mit zwei U23-Europameistern an Bord geschlagen geben.
Bent, Noah und Philipp starteten außerdem in unterschiedlichen Leistungsklassen im Jungen-Einer. Bent wurde mit einer guten Zeit in einem stark besetzten Lauf Zweiter. Noah konnte seinen Lauf mit Abstand gewinnen. Für Philipp hieß es in seinem ersten Rennen im Einer überhaupt Erfahrungen zu sammeln. Auch das glückte und er konnte einige der Konkurrenten hinter sich lassen. Der erste Regattatag konnte somit mit zwei Siegen für den WSVG abgeschlossen werden.
Am Sonntag gingen, bei ähnlich guten Bedingungen wie am Vortag, die Jungs unterstützt durch Denys und Jakob und durch zusätzliche Betreuung von Joshua und Zoe wieder an den Start.
Im Einer konnte Noah seinen Lauf wieder mit Vorsprung gewinnen. Philipp verbesserte seine Leistung vom Vortag und konnte mehr Konkurrenten hinter sich lassen. Bent und Jakob fuhren im Jungen-Doppelzweier einen klaren Sieg ein und holten für den WSVG den zweiten Sieg an diesem Tag. Der Jungen-Doppelvierer ging in leicht geänderter Besetzung mit Fritz. Valentin, Noah, Denys und Philipp als Steuermann an den Start. Wieder zeigte sich das Boot konkurrenzfähig. Für einen Sieg reichte es am Sonntag aber leider nicht.
Nachmittags starteten Bent und Jakob im Jungen-Einer. Bent hatte in seinem Lauf der Leistungsklasse II wieder einen sehr starken Gegner und erreichte erneut einen zweiten Platz. Jakob startete in der Leistungsklasse I gegen die stärksten Jungen seiner Altersklasse. Er erwischte den stärkeren Lauf und musste sich knapp einem Gegner geschlagen geben, so dass er nicht nur in seinem Lauf sondern in seiner Leistungsklasse insgesamt zweiter wurde.
Insgesamt gab es für den WSVG an dem Regattawochenende somit vier Siege und fünf zweite Plätze. Es zeigte sich, dass vor allem diejenigen, die dieses Jahr viel und regelmäßig im Rennboot trainiert hatten, vorne mitfahren konnten. Die Trainingsmannschaft konnte bei der Regatta insgesamt viele wichtige Erfahrungen sammeln und sich gut auf die kommenden Wettkämpfe in zwei Wochen vorbereiten. Die Ergebnisse lassen auch auf gute Ergebnisse bei dem Landeswettbewerb NRW hoffen, bei denen der WSVG wieder in mehreren Bootsklassen vertreten sein wird.