Der erste Marathon meines Lebens

Der erste Marathon meines Lebens

Erfahrungsbericht von Ruth Sassen

Am Samstag, den 02.10.2021, habe ich beim Rheinmarathon teilgenommen und zum ersten Mal ein Rennen dieser Art bewältigt. Nachdem wir uns mit der ursprünglichen Bootsbesetzung, bestehend aus Kathrin Lange, Ute Weber, Steffi Furch, mir und meiner Tochter Hannah (als Steuerfrau), gefühlt ein halbes Jahr mit Hilfe von Steffi und Hartmut auf den großen Tag vorbereitet hatten, machten wir uns Samstagmorgen in aller Frühe auf den Weg nach Leverkusen. Gemeinsam mit vier anderen Teams des WSVGs hieß es für uns 42 km flussabwärts zu fahren, auf Zeit, ohne Pause und egal bei welchem Wetter. Aber nun zu den tatsächlichen Ereignissen der Reihe nach…

Am Freitagnachmittag folgte eine Gruppe von ca.12 Personen dem Ruf von Jens, unserem Cheforganisator, und riggerten fünf Boote ab. Leider verletzte sich bei der Gelegenheit unsere Bootsobfrau Steffi, die als große Kraft und moralische Stütze unseres Boots damit leider ausfiel. Der weisen Voraussicht von Nicolai war es zu verdanken, dass wir aber bereits kurz danach schon mit Gudrun Nietgen eine Ersatzfrau stellen konnten, die Steffi würdig vertrat.

In Leverkusen bekamen wir abends von den Platzwarten den schönsten Bereich zum Ablegen der Boote zugewiesen, direkt am Tor, mit Blick auf dem Rhein und schöner Sitzbankanlage. Gut ausgestattet mit Bolzen, Muttern, Unterlegscheiben und Klebeband, dank unseres Bootswarts Thomas, wurden dann die ersten Boote aufgeriggert und fachgerecht gegen das Überschlagen von Wellen abgeklebt.

Auf diese Art gut vorbereitet fuhren wir dann am nächsten Morgen als Startnummer 2 um 9.01 Uhr die 42.000 m gen Norden. Wir passierten über eine geraume Zeit Industrieanlagen, wie wir sie in Bad Godesberg glücklicherweise nicht gewohnt sind, aber nachdem wir Leverkusen hinter uns gelassen hatten, kamen wir teilweise überraschend durch sehr schöne ländliche Gebiete. Insgesamt wurden wir wenig von Schiffsverkehr behelligt.

Was soll ich sonst noch berichten? Die ersten 10 Kilometer waren leichte Arbeit, nach 20 Kilometern merkte frau schon, dass frau was getan hatte. Nach dreißig Kilometern, konnte ich eigentlich nur noch an ein schmerzendes Körperteil denken, so dass ich sehr froh war, als wir dank der Steuerfrau etwas Musik einschalteten, die mein Ächzen übertönte und mich ablenkte. Die letzten zwei Kilometer waren dann nur noch von dem Gedanken beseelt, dass das Elend bald ein Ende haben würde und wir trotz zeitweise hohen Wellengangs immer noch oben schwammen.

In Düsseldorf halfen uns gütige Hände, einigermaßen würdig aus dem Boot zu klettern und es wieder an Land zu bringen. Es lässt sich schlecht wiedergeben, welch ein Gefühl sich unserer bemächtigte. Wir waren 42 km am Stück gerudert, waren mit 2 Std. 46 min und 51 sec unter 3 Stunden geblieben, fast trocken angekommen und konnten immer noch lachen (auf jeden Fall kurze Zeit später wieder). Schnell waren die Schmerzen vergessen, trockene warme Sachen angezogen, das Boot versorgt und dann ging es ans Feiern mit den anderen TeilnehmerInnen.

Es war ein toller Tag und ein gutes Gefühl trotz widriger Umstände mit den anderen Boots- Kameradinnen und Vereins- KameradInnen die Herausforderung gemeistert zu haben.

Wir senden viele Grüße an unsere Mannschaftstrainerin Steffi F. und bedanken uns bei allen, die uns unterstützt haben, am Rheinmarathon teil zu nehmen.

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