Als die Bonner Ruder-Gesellschaft Ende Juli 2023 die traditionelle Stadtmeisterschaft im 8er-Rudern ausgeschrieben hatte, konnte niemand ernsthaft davon ausgehen, dass sich beim WSVG jemand außerhalb der Trainingsmannschaften zur Teilnahme berufen sehen könnte. Schließlich ist dies ein 1.000-Meter-Rennen, bei dem es auf Schnellkraft, Sprintausdauer, Technik und Schlagzahl (um die 40) geht. Also nahezu alles Trainingsziele, die im Breitensport beim WSVG nicht vorkommen oder aber eine untergeordnete Rolle spielen.

Dennoch wagte Andreas den Aufruf.

Hintergrund war auch, dass wir unser Paradeboot, die
Brüder Arenz, in diesem Sommer an einigen Sonntagen bewegt hatten und somit zumindest
etwas 8er-Training stattgefunden hatte. Dass sich auf den Aufruf in kürzester Zeit
ausreichend Aktive für einen Männer-8er gemeldet hatten, überraschte aber schon sehr.
Und so wagten wir die Meldung und schafften es sogar noch einmal, für die Kurzstrecke zu
trainieren.

Mit einem stattlichen Durchschnittsalter von 51 Jahren traten wir dann am 26.08.23 zum Wettkampf an. Trotz der Zuversicht, die vor Abfahrt zum Start auf dem Foto (rechts) zu erkennen ist, kann nicht verleugnet werden, dass das Kommando „Bauch einziehen“ beim Foto-Shooting mittlerweile an Bedeutung gewinnt. Zudem war allen Beteiligten klar, dass die gegnerischen Teams im
Durchschnitt mehr als 25 Jahre jünger und dann wahlweise leichter und/oder muskulöser sowie auf jeden Fall trainierter sein werden.

So kam es wie es kommen musste. Nach grandiosem Start und guten 200-300 Metern verabschiedete sich das Boot des Veranstalters mit spielerischer Leichtigkeit. Wir orientierten uns fortan am etwas „schwächeren“ Boot des Siegburger Ruderverein e.V. und konnten noch eine Zeitlang dranbleiben, bevor die 2. Hälfte des Rennens uns dann deutlich machte, weshalb eine solche Sprintdisziplin durchaus etwas Training voraussetzt. Wahrscheinlich hätte dem Team eine Pause nach 500 Metern gut getan.

Erstaunlich bei Nachher-Foto, dass der 3. Platz, der dann erwartungsgemäß eingetreten ist, die Freude der Teilnehmenden nicht getrübt hat und die Regeneration nach dem Rennen sichtbar recht schnell wieder eingetreten ist. Kurzum: ein lohnenswertes Unterfangen, das zur Nachahmung animieren sollte.

Toll auch, dass bei strahlendem Sonnenschein einige WSVG-Mitglieder den Weg nach Beuel gesucht und uns dort im Zieleinlauf angefeuert haben.