Am letzten Freitag im August machten sich 15 gutgelaunte WSVG Ruderer mit zwei Bussen und insgesamt sechs Booten auf den Weg nach Diane-Capelle in Elsaß – Lothringen. Nach zügiger und reibungsloser Anreise, Hartmut Eckertz hatte den Nachbrenner eingeschaltet, kamen wir am Nachmittag zum Start unserer Tour in Diana-Capelle an. Das Anriggern an der Schleuse #1 ging fix über die Bühne, dann ging´s zu unserem Hotel L´Escale in Mittersheim, unserem Quartier für die nächsten vier Tage. Der etwas brüchige Charme unserer Unterkunft wurde durch die herzliche Begrüßung durch den Patron und seine Frau locker wettgemacht, das üppige Frühstück und das Dreigang- Abendmenü ließen keine Wünsche offen. Am frühen Abend brachten wir dann noch die drei, beim WSVG ausgemusterten, Doppelvierer zum örtlichen Ruder-und Segelclub, auch hier gab´s einen sehr freundlichen Empfang.
Dann endlich unser erster Rudertag, bzw. Schleusentag, denn wir hatten auf einer Strecke von 14 km 13 Schleusen zu durchfahren, d.h., waren wir aus der einen Schleuse raus, kam schon die nächste in Sichtweite. So hatten wir Gelegenheit, die schönen und teilweise verwunschenen Schleusenwärterhäuschen zu bewundern, es gab nette Kontakte zur heimischen Bevölkerung, wir wurden vielfach fotografiert und befragt, denn Ruderer scheint man auf dem Saar-Kohle-Kanal sonst nie zu sehen. Der sehr sonnige und heiße Rudertag endete in Mittersheim, wo wir unsere Boote direkt neben dem Hotel, am Kanal, lagern konnten. Auf der Hotelterrasse trafen wir uns dann zum reichhaltigen Abendmenü, der Eine oder Andere beendete den Abend mit Hochprozentigem aus der Region (Mirabel) und tanzte noch einen flotten Rock ´n Roll auf dem Hafenfest.
Der zweite Rudertag begann nach dem Frühstück, wie immer, mit der, heiß erwarteten, Mannschafteinteilung, ausbaldowert und vorgetragen von Hasko, der für alle vier Rudertage eine perfekte und ausgewogene Einteilung zusammengestellt hatte. Unsere Tour brachte und von Mittersheim nach Herbitzheim, 26km, mit nur noch 8 Schleusen. Vormittags ruderten wir durch schattige Kanalabschnitte, links und rechts jede Menge Landschaft mit Charlerois-Rindern, ab und an ein kleines Dorf, mal ein Storch auf der Wiese, kurz, wir hatten das Gefühl, die Zeit sei stehengeblieben. Am Nachmittag wurde es dann richtig heiß und wir waren froh, als Herbitzheim in Sicht kam, nach der Schleuse machten wir die Boote am Ufer fest. Unsere Wartezeit bis zum Bustransfer Richtung Hotel wurde verkürzt, da Friedhelm diverse Kannen Kaffee bei einer älteren Dorfbewohnerin organisieren konnte.
Der sonnige dritte Rudertag drei führte uns über 20km und 7 Schleusen von Herbitzheim nach Saargemünd, dabei verließen wir den Saar-Kohle-Kanal und ruderten auf der französischen Saar weiter bis zum Zielort, wo wir die Boote gut geschützt auf einer Wiese lagerten. Für den letzten Abend hatte der Hotelpatron ein Elsäßer Choucroute garnie für uns parat, Sauerkraut, Kartoffeln und jede Menge Fleisch, das war heftig deftig. Danach gab´s eine Runde Schnaps (Mirabel) und eine gelungene Rede von „Cherie Katastrophe“ (Klaus Kohl), in der er die wirklich hervorragende Vorbereitung und Organisation von „Monsieur le Président“ ( Pit Peters) lobte.
Am vierten und letzten Tag ruderten wir bei Wolken und Regen durch drei Schleusen von Saargemünd bis Saarbrücken, wo wir bei der RG „Undine“ die Boote mittags aus dem Wasser holten und abriggerten. Inzwischen hatten Boris, Katja und Heinz unsere Fahrzeuge aus Saargemünd geholt, das Verladen war schnell erledigt und Boris navigierte uns zügig zurück zum WSVG, wo wir um 18 Uhr eintrafen.
Alles in Allem erlebten wir vier wunderschöne Rudertage in französischer Landschaft, es war eine sehr harmonische und lustige Truppe beisammen, ich kann die Tour jedem nur weiterempfehlen, wenn sie im nächsten Jahr stattfindet, bin ich wieder dabei !!
Nicolai 04.09.2015