Der Wassersportverein Godesberg (WSVG) ist ein Ruderverein, direkt am Rhein gelegen, mit Tradition. Bereits seit 1909 wird in Rüngsdorf gerudert. Das Bootshaus mit Blick auf Königswinter und den Drachenfels liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Freibad.
Früh schon waren die Godesberger Ruderer erfolgreich auf nationalen und internationalen Regatten, obwohl der Rhein kein ideales Trainingsrevier bietet. Heute hat der Verein ca. 300 aktiv rudernde Mitglieder im Alter von 13 Jahren bis über 80 Jahren. Dazu kommen noch etwa 50 Jugendliche der Schülerruderriegen des Alloisiuskollegs und des Amos Comenius Gymnasiums, beide in Bad Godesberg ansässig. So sind fast täglich Boote des WSVG auf dem Rhein zu sehen.
Die Hausstrecke führt von Rüngsdorf bei Rheinkilometer 646,5 rheinaufwärts vorbei an Mehlem zur Insel Nonnenwerth. Dabei sind etliche Kribben zu umfahren. Es wird dann in ruhigem Fahrwasser vorbei an der Insel Nonnenwerth bis zur Südspitze gerudert, aber vielfach geht es auch weiter nach Oberwinter oder Unkel.
Erfolge bei der Frühjahrsregatta in Münster am 5./6. April 2025
Während Jakob Behnke am Bundestützpunkt in Hamburg trainiert, sind Max Thiele, Hans Zachert und Thalia Frick in Münster auf der Frühjahrsregatta angetreten. Dies war der erste Leistungstest nach dem Trainingslager in Zürich und Italien und es war auch gleich ein Härtetest: Der Aasee empfing uns mit steifem und kaltem Ostwind, das heißt für die Ruderer: Gegenwind. Und ohne ordentliche Wellen geht das auch nicht. Das war natürlich vor allem für Neulinge und Leichtgewichte ein Riesenproblem, sichtbar daran, dass die Boote im Ziel teilweise um 100-200 Meter auseinandergezogen waren.
Im Ranglistenrennen von 26 Einern der Junior A-Klasse (vornehmlich aus West- und Norddeutschland) konnte Max seinen Vorlauf gewinnen und ebenso das A-Finale. Im Ziel verabredete er sich mit seinem zweitplatzierten Gegner aus Kiel, dessen Doppelzweierpartner ausgefallen war, diesen zu ersetzen und gegen Ende unseres Programms nochmal im 2x anzutreten. Auch dieses Rennen haben die beiden vorherigen Gegner gemeinsam gewonnen – ein schönes Beispiel für Sportlichkeit und Kameradschaft. Am Sonntag hat Max dann ein weiteres Einerrennen gewonnen.
Für Hans lief es nicht so gut, der Gegenwind bläst Leichtgewichte (in diesem Fall: Fast-Leichtgewichte) weg, und so waren es für Hans harte Kämpfe gegen Wind und Wellen, gekrönt vom Pech der im Rennen vom gerade getauften Einer „Fluctus‘“ wegfliegenden Dolle. Sie hatte sich aus der Halterung des Bugflügels gelöst. Großer Respekt: Hans gelang es, bis zur Rettung durch die Besatzung des DLRG-Bootes die Balance mit einem Skull zu halten und auch die am Skull hängende Dolle zu retten. Immerhin auch ein Erfolgserlebnis!
Thalia startete zum ersten Mal auf einer Regatta und konnte dies mit einem Sieg am Sonntag in der Novizenklasse im Einer krönen. Sie fuhr mit dem ebenso am vorigen Wochenende getauften Einer „Allegro“ und Max natürlich mit seiner neuen Liebe „Amore“.
Max, Hans und Thalia haben die erste Bewährungsprobe mit dem stattlichen neuen Bootspark des WSV Godesberg hervorragend bestanden – herausragend das Ranglistenfinale von Max.
Glückwunsch und Hipphipphurra zu vier Siegen in Münster.
Endlich ist es abends wieder länger hell – endlich kann abends wieder gerudert werden! Und so war am letzten Sonntag im März wieder Zeit für das traditionelle Anrudern.
Eckart kutschierte sechs Boote nach Neuwied. Dazu machten sich entsprechend 30 WSVG-Mitglieder auch auf den Weg dorthin. Möglichst schnell aufriggern, Aufstellung zum Gruppenfoto und dann wurden die Boote auch schon über die herausfordernde Treppe zum Steg getragen.
Und los ging’s, 39 km stromab. Die hatten es allerdings in sich. Denn es wurde zwar mit der Strömung, aber gegen den Wind gerudert. Die Blicke auf das frühlingserwachende Rheinufer konnten dabei etwas von den Mühen ablenken.
Zurück in Godesberg standen noch wichtige Programmpunkte an: Die Taufe von vier Rennbooten. Darauf folgte die Übergabe der Fahrtenabzeichen für das Jahr 2024.
Die Abzeichen gibt es beim erstmaligen Erreichen und dann für jedes fünfte erreichte Jahr. Diesmal konnte sich Michael Tollmann sogar über sein 30. Fahrtenabzeichen freuen. Last, but not least wurden die Kilometersieger 2024 geehrt. Bei den Erwachsenen waren das Erika Fliege und Jens Reppahn, bei den Jugendlichen Simon Liebetrau und aus der Trainingsmannschaft Jakob Behnke.
Das diesjährige Trainingslager der Trainingsmannschaft fand über Karneval vom 27. Februar bis zum 9. März 2025 zuerst in Zürich (Schweiz) und später in Erba (Italien) am Lago di Pusiano statt. Teilgenommen haben Hans Zachert, Max Thiele und später noch Jakob Behnke unter der Anleitung von Cora Berger und Florian Heesen.
Das Trainingslager startete auf dem Zürichsee und stellte uns Sportler direkt vor große Herausforderungen, denn wir hatten schweren Wellengang. Trotz der erschwerten Bedingungen konnten wir die Technik und das Gleichgewichtsgefühl bei diesen Einheiten verbessern.
Ein besonderes Highlight in Zürich war die notfallmäßige Bootstaufe des neuen Renneiners, der in Zukunft für Wettkämpfe genutzt werden soll. Ich durfte ihn kurz vor der Jungfernfahrt auf den Namen „Amore“ taufen. Die Taufe am Zürichsee war notwendig geworden, weil das nagelneue Boot natürlich mit ins Trainingslager sollte, aber gerade erst in Bad Godesberg angekommen war und beschriftet wurde. Für einen Tauftermin in Godesberg gab es vor der Abreise keine Zeit mehr.
Weiter ging die Reise nach Italien. Wir waren eingeladen, dort das U23-Team des Stützpunkts Hamburg mit Jakob Behnke im Schlepptau zu begleiten. Am Lago de Pusiano herrschten ideale Bedingungen für das Rudern: strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen und nahezu perfekte Wasserverhältnisse. Wir konnten intensiv an unserer Technik, Kraft und Ausdauer arbeiten.
Trainingslager Feb/März 2025 – Cora, Hans, Flo, Max, Jakob
Trainingslager Feb/März 2025 – Cora, Hans, Flo, Max, Jakob
Trainingslager Feb/März 2025 – Cora
Trainingslager Feb/März 2025 – Max
Trainingslager Feb/März 2025 – Max
Trainingslager Feb/März 2025 – Jakob
Bootstaufe AMORE
Die Zusammenarbeit mit dem U23-Team war für die Trainer sowie uns Athleten eine große Bereicherung, da wir untereinander Trainingsmethoden austauschen konnten. Durch vielen gemeinsame Stunden auf dem Wasser und an Land haben sich Freundschaften entwickelt.
Jakob und die Hamburger sind noch eine Woche länger in Erba geblieben, da Hans und ich weiter die Schulbank drücken müssen. Wir kehrten motiviert und bestens vorbereitet nach 10 Tagen hartem Training ins auch so schöne Bad Godesberg zurück.
Wir danken allen Trainern und Unterstützern, die dieses Trainingslager ermöglicht haben!
Max Thiele
Nachtrag: Die Taufe von „Amore“ war in der Tat „notfallmäßig“, alternativ hätte das neue Boot in Bonn bleiben müssen und Max hätte sich mit seiner neuen „Liebe“ auf dem Trainingslager noch nicht anfreunden können. Das wäre schade gewesen und auch unsinnig, denn schließlich haben wir das Boot mit Hilfe zahlreicher großzügiger Spender nicht für die Taufe gekauft, sondern für den Einsatz – und der war unmittelbar nach Ankunft gegeben. Und auch beim bevorstehenden Dreifach-Tauftermin beim Anrudern (Sonntag, 30. März) ist das Boot schon wieder im Einsatz: Max muss als Nachwuchskadermitglied zum DRV-Langstreckentest nach Leipzig. Sonst hätten wir das olympiareife Boot gern gezeigt. So bleibt ein „Glückauf“ und „viel Erfolg“ für Max und sein neues Traumschiff.
Zum Jahresabschluss gab es am Bootshaus wieder ein „Abglühen“. Nach ziemlich nasser und stürmischer Fahrt warteten warme Getränke und Gebäck in der kleinen Bootshalle. Bald erschien sogar die Sonne und es kamen auch einige Mitglieder dazu, denen der Morgen für eine Ausfahrt zu ungemütlich war. Bis in den Nachmittag wurde geplaudert. Vielen Dank an das Organisations-Team!
Wir wünschen allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!